WAS:
WO:

Friseur


Interessante Informationen zur Friseurbranche sowie wichtige Adressen, Firmen, Telefonbuch, Öffnungszeiten und Lage im Stadtplan hält das Branchenbuch REGIOSTARS bereit. Außerdem gibt das Online-Firmenverzeichnis noch Auskunft zu:

Friseurbranche im Dreiländereck

Das Friseurhandwerk entwickelte sich ab dem 17. Jahrhundert aus der Kunst des Bartschneidens und damit aus dem Handwerk des Barbiers. Während dieser in den letzten Jahrzehnten oft aus den Innenstädten des Südwestens verschwunden ist und erst seit wenigen Jahren wieder sein Revival als Il Barbiere Enzo in Konstanz, Men Hair Studio in Rottweil und The Old Barber Shop in Karlsruhe feiert, wuchsen die Haarschneidesalons im Dreiländereck ab den 1950ern wie Pilze aus dem Boden. Fast in jedem Dorf gab es damals einen Haarspezialisten und auch heute noch ist die Dichte an Salons hoch. So waren 2012 mehr als 7.000 Unternehmen in Baden-Württemberg gemeldet. Gemessen an der Anzahl der Betriebe liegt das Friseurhandwerk damit auf Platz eins im Ländle. Zum Vergleich: Elektrotechnikunternehmen erreichten eine Anzahl von 6103 und der Heizungsbau lag bei 5547 angemeldeten Betrieben.

Brancheninterne Transformationsprozesse

Lange Zeit erfreute sich der Beruf Friseur auch beim Nachwuchs großer Beliebtheit. Doch das Arbeiten im Stehen, der Umgang mit Chemikalien sowie der geringe Lohn haben dem Handwerk besonders seit den 1990ern stark zugesetzt. Dieser Trend lässt sich auch der Stundenlohnentwicklung seit 1990 deutlich ablesen:

Ungelernt 2,91 € (1990) 4,69 € (2000) 6,32 € (2012) 6,77 € (2015)
Qualifiziert: 3,88 € (1990) 6,94 € (2000) 7,90 € (2012) 8,47 € (2015)
Hoch qualifiziert: 7,20 € (1990) 12,00 € (2000) 13,03 € (2010) 13,43 € (2015)

Quelle: Tariflohnentwicklung 1990 bis 2014, Seite 8.

Obwohl viele Traditionsbetriebe in den 1990ern keine Nachfolger fanden und daher aufgeben mussten, gelang der Branche seit 2000 der Umkehrprozess. Viele Jungunternehmer gingen damals mit erweiterten Leistungsportfolios an den Start und boten nun auch Make-up, Fingernageldesign und Wellnessbehandlungen an. Ein gutes Beispiel dafür ist die regionale Friseurkette Zieger, die in Konstanz eine Ausbildungsakademie sowie vier Filialen mit unterschiedlicher Spezialisierung betreibt:
  • Color World (Haarfärbung)
  • Hair World (Schneiden, Perücken, Verlängerung)
  • Hair@Work (Styling & Trends)
  • Look&Feel (Waschen, Schneiden, Legen ohne Voranmeldung)
Seit den 1990ern etablierten sich aber auch Discount-Anbieter, deren prominentestes Beispiel die Kette Klier ist. Aber auch Konzentrationsprozesse sorgten im Südwesten dafür, dass sich das unternehmerische Risiko für den Einzelsalon minimierte. Im Dreiländereck sind neben dem Branchenprimus Klier beispielsweise auch Hair`n`more, Friseur Coco und Francek als regionale Ketten bekannt.

Friseurpreise in der Region Oberrhein-Oberschwaben

Spätestens seit der Einführung des Mindestlohns 2015 sind in den rund 80.000 Haarsalons der Bundesrepublik die Preise angestiegen. Auch die Salons im Südwesten legen die gestiegenen Personalkosten auf die Preise um, sodass es hier Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich gab. So zahlten Damen noch vor 5 Jahren zwischen 30 € und 45 € fürs klassische Waschen-Schneiden-Legen. Heute werden hierfür deutlich über 50 € abgerechnet. Im Gegenzug erweiterten Frisöre aber auch ihr Beratungs- und Servicespektrum und bieten nun von der Vorher-Nachher-, Typ-, Styling-, Make-up- und Farbberatung über saloneigene Frisur- und Styling-Kollektionen bis hin zu Beauty-Treatments und Wellnessanwendungen deutlich mehr Leistungen an.