Inkasso
Inkasso bedeutet professionelles Forderungsmanagement und die damit verbundene Einziehung von fremden, fälligen Forderungen durch ein zugelassenes Inkassounternehmen. Dies beinhaltet Forderungen, welche der Schuldner trotz Mahnungen nicht begleichen möchte und betrifft alle voraussichtlich unbestrittenen Forderungen.
Ein Inkassounternehmen bietet schnelles und rechtssicheres Forderungsmanagement für ein Unternehmen. Ein Unternehmen kann sich nach der Abgabe seiner Forderung völlig auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Im Forderungsmanagement ist es wichtig, frühzeitig das kaufmännische Mahnverfahren einzuleiten, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.
Dem Schuldner werden ab dem ersten Tag der Bearbeitung Inkassokosten berechnet. Diese richten sich nach der übergebenen Forderungshöhe und orientieren sich an der Vergütungsordnung von Rechtsanwälten. Mit seinem Auftraggeber kann das Inkassounternehmen seine Vergütung frei vereinbaren. Es gibt hier verschiedene Varianten: Erfolgsprovision auf jede eingehende Zahlung oder ein Zinsmodell, wonach das Inkassounternehmen, alle eingezogene Zinsen als Erfolgsprovision behalten darf. Während der vorgerichtlichen Bearbeitung wird versucht den Schuldner zeitnah zu kontaktieren, d.h. über Anschreiben wird der erste Kontakt aufgebaut und der Schuldner über die Forderungsabgabe an ein Inkassounternehmen informiert. Nachfolgend wird über Telefonkontakte und weiteren Schreiben versucht, eine Zahlungsvereinbarung zu treffen. Je nach vereinbarten Rahmen kann der zuständige Sachbearbeiter Ratenzahlungs- oder Vergleichzahlungsvereinbarungen treffen. Man kann folgende Informationen aus dem Mahnschreiben entnehmen: Forderungsinhaber, Forderungsaufstellung (Forderungshöhe, Zinsen, Mahnspesen, Inkassokosten) und allgemeine Details über die Forderung (Rechnungsnummer, Betrag und Datum). Der Schuldner erhält mit dem Schreiben eine Frist und wird zur umgehenden Zahlung aufgefordert.
Sollte die vorgerichtliche Bearbeitung nicht erfolgreich sein, kann die Abgabe nach Wunsch an einen Rechtsanwalt erfolgen. Die Bearbeitung von titulierten Forderungen ist ebenfalls durch ein Inkassounternehmen möglich. Die Vergütung erfolgt hier meistens auf Provisionsbasis. Dem Auftraggeber muss die titulierten Forderungen nicht nach halten und wird durch die Aktenbearbeitung von einem erfahrenen Inkassounternehmen, enorm entlastet. Eine titulierte Forderung bleibt bis zu 30 Jahre bestehen. Erst nach Ablauf dieser Frist ist die Forderung verjährt und es können keine weiteren, rechtlichen Schritte unternommen werden.