Lieferservice
Die Lieferservice-Branche im Südwesten
Laut einer Umfrage des Ifak Instituts für Media Marktanalysen bestellten sich 2008 lediglich 1 % aller Deutschen einmal pro Woche das Essen nach Hause. Mehr als 52 % gaben sogar an, dass sie sich nie Essen liefern lassen würden. Dennoch erfreuen sich Lieferdienste großer Beliebtheit. Dabei zählen zwar im Südwesten Pizza-Lieferanten zu den Branchenprimussen, doch auch Getränkehändler sind in den ländlich geprägten Regionen des Südschwarzwalds und Oberschwabens gern genutzte Lieferservices. Der Trend geht seit einigen Jahren außerdem zur Auslieferung ganzer Einkäufe. Dabei bieten sowohl Lebensmittelmärkte als auch Direktvermarkter den Online-Einkauf von Lebensmitteln an, die dann direkt nach Hause geliefert werden.
Besondere gesetzliche Rahmenbedingungen für Lieferdienste in Baden-Württemberg
Erst im Sommer 2015 erweiterte die grün-rote Landesregierung ihr Gesetz zum nächtlichen Verkaufsverbot von Alkohol. Nach Tankstellen und Supermärkten dürfen nun auch die Lieferservices in Baden-Württemberg kein Bier, keinen Wein und keinen Schnaps mehr verkaufen. Das Verbot gilt täglich von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens und betrifft Bringdienste aller Branchen. Es soll maßgeblich dazu betragen, dem Alkoholmissbrauch vorzubeugen und den öffentlichen Raum sicherer zu machen.
Zollbestimmungen für grenzüberschreitende Lebensmittellieferungen in die Schweiz
Als im Januar 2015 die Schweizer Zollbehörde erklärte, dass Lebensmittellieferungen aus Deutschland am Schweizer Zoll verzollt werden müssen, wurde der jahrelangen Praxis unbürokratischer Pizzalieferungen über die Schweizer Grenze ein Riegel vorgeschoben. Seither muss jede Pizza beim Zoll angemeldet werden. Da dies mitunter lange dauert, kommt die Pizza aus Deutschland seither auch gerne einmal kalt beim Schweizer Kunden an.
Bringdienste von Direktvermarktern im Dreiländereck
Neben Getränkeauslieferern und Pizza-Diensten bieten auch Imbisse und Restaurants einen Bringdienst für ihre Produkte an. In der Bodenseeregion etablieren sich seit einigen Jahren zudem lokale Lieferservices, die ihre Produkte frisch ab Hof direkt zum Kunden bringen. Die Direktvermarktung inklusive Zulieferung wird dabei traditionell genossenschaftlich organisiert. Zwei gute Beispiele hierfür sind die Gemüsekiste Reichenau und die Bio-Frischekiste Hauserin Klettgau.