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Schule


Schulen unterliegen in der Bundesrepublik dem föderalistischen Prinzip, d.h. jedes Bundesland darf seit dem Ende des 2. WK hoheitlich über seine Bildungspolitik entscheiden. Damit dies nicht zu einem Chaos ausartet, tagt seit vielen Jahren die Kultusministerkonferenz, die besonders hinsichtlich der Schulabschlüsse in den unterschiedlichen Bildungssparten um eine Vergleichbarkeit bemüht ist.
Gleichzeitig sind die Schulen die primären ersten öffentlichen Bildungsorgane, mit denen ein junger, schulpflichtiger Mensch außerhalb des Elternhauses konfrontiert wird. Die Schulpflicht ist ihrerseits etwas historisch Gewachsenes und steht niemals in Frage. Sie ist gegenwärtig festgelegt auf 9 Schuljahre, d.h. im Regelfall ist erst ein junger Mensch ab 16 Jahren nicht mehr schulpflichtig. Der Vorteil dieser Schul- und Bildungspflicht ist vielfältig: zum einen wird dadurch auch bildungsfernen Familien auferlegt, dafür zu sorgen, dass die Kinder zur Schule gehen. Ämter haben damit ein Recht, die Pflichtsäumigen zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeitig ist dies ein Unterfangen, dem Analphabetismus zu begegnen, deren Anteil in einem Industriestaat wie der Bundesrepublik immer noch bei 4 % aller Menschen (Geschlechter, Altersgruppen) liegt. Als zu Recht historisch gewachsen darf man daraus auch ableiten, dass die Schulpflicht allzu frühe Kinderarbeit verhindern soll. Die Bundesländer sind, je nachdem von welcher politischen Mehrheit sie regiert werden, dabei das Schulsystem (auch als Ergebnis nach PISA) zu verändern (außer Bayern). In manchen Ländern gibt es noch das dreigliedrige Schulwesen von Grundschule, Haupt/oder Realschule bzw. Gymnasium. Andere haben sich durch ganzheitliche Lehrmethoden für eine längere Orientierungsstufe und eine einheitliche Bildung aller Kinder bis zur 10. Klasse entschieden. Schule muss heute mehr denn je soziale Aufgaben übernehmen, erzieherisch wirken. Die Gründe hier zu diskutieren, würde zu weit führen. Bildung alleine jedenfalls ist nicht mehr gefragt und wenn dann in angepasster, moderner Weise, die den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen Rechnung trägt und Übergänge in den Ausbildungsberuf oder das Studium an Hochschule oder Fachhochschule möglich macht.