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Steinmetz


Der Beruf des Steinmetzes gehört wohl zu den ältesten der Geschichte. Er taucht bereits in der Antike auf und war über viele Jahrhunderte lang angesehen. So verwundert es auch nicht, dass selbst einige der größten Denker wie beispielsweise Sokrates Steinmetze waren. Auch berühmte Persönlichkeiten, wie beispielsweise Günter Grass, haben einige Zeit als Steinmetze gearbeitet.
Für den Beruf benötigt es einiges an Kunstfertigkeit und körperlicher Fitness, da die Arbeit mit Steinen meistens Kraft erfordert und schon kleine Fehler das gesamte Werk zerstören oder den ästhetischen Wert wesentlich mindern können. Auch heute ist für solche Missgeschicke die Bezeichnung "Totenbernhard" geläufig und im Mittelalter wurden solche Steine sogar auf dem Friedhof begraben. Heute begnügt man sich meistens damit, den Unglücklichen zu verspotten. Dennoch zeigt dies, welche Bedeutung ein solcher Fehler haben kann. Nicht selten geht dies auch mit größeren finanziellen Verlusten einher, da die Materialkosten je nach Qualität des Steins recht hoch sein können. Nicht selten sind Steinmetze eher den Künstlern als den Handwerker zuzuordnen. Um ein guter Steinmetz zu sein, muss man sowohl einen Blick für das Gesamtbild als auch für die Details besitzen. Da die Tradition des Berufes so weit zurückreicht, gibt es auch kaum einen Beruf, in dem lange Zeit gepflegte Rituale noch eine große Rolle spielen. Neben dem bereits erwähnten "Bernhard" sei hier außerdem die blaue Schürze genannt, die viele Steinmetze aus Traditionsverbundenheit auch heute noch tragen. Dennoch hat sich der Beruf verändert, da inzwischen viele moderne Techniken wie computergesteuerte Sägen zum Einsatz kommen. Im Wesentlichen lassen sich außerdem Steinmetz und Steinbildhauer voneinander abgrenzen. Während Letzterer eher Feinarbeiten wie Steinfiguren herstellt und mehr Wert auf die Feinarbeit legt, beschäftigt sich der Steinmetz zumeist mit gröberen Arbeiten wie Grabsteinen oder massiven Baustücken. Die Ausbildung zum Steinmetz dauert drei Jahre und endet wie in den meisten Handwerksberufen mit dem Gesellenstück und einer theoretischen und praktischen Prüfung.